Language Lens
Was sind eure Projektziele?
Häusliche Gewalt ist ein gesellschaftliches und weit verbreitetes Problem in Deutschland. Hierzulande erlebt jede fünfte Person mindestens einmal im Leben Missbrauch durch eine:n Partner:in. Doch wird häusliche Gewalt auch immer so der Öffentlichkeit kommuniziert?
LanguageLens nimmt den Gebrauch von Sprache in der Berichterstattung über häusliche Gewalt genauer unter die Lupe. Dafür entwickeln wir einen„Machine-Learning-Textklassifikationsalgorithmus“, mit dem wir 50.000 Artikel systematisch untersuchen, um negative Muster wie schädliche Stereotype, negative Geschlechterrollen und systematische Lücken zu entdecken. Das Endprodukt ist ein Check-Up-Tool, das sowohl von Medienschaffenden als auch Bürger:innen benutzt werden kann, um problematische Muster zu erkennen und zu korrigieren.
Das Projekt wird von Frontline unterstützt, einem sozialen Start-up, das digitale Lösungen gegen häusliche Gewalt entwickelt.
Welchen Mehrwert liefert LanguageLens für den Journalismus?
Bei der täglichen Flut an Content und dem Druck, schnell aufmerksamkeitserregende Inhalte zu produzieren, kann es schwerfallen, nicht auf bekannte Redewendungen, Schilderungen und Quellen zurückzugreifen. Der Schaden kann jedoch immens sein, denn die Medien nehmen eine wichtige Rolle bei der öffentlichen Meinungsbildung und Prävention ein.
LanguageLens kann von Medienschaffenden als Hilfsmittel genutzt werden, um solche Fallen zu vermeiden und guten Journalismus zu betreiben. Das Tool inklusive Code und Anleitung wird öffentlich auf einer Webanwendung verfügbar sein. Gleichzeitig wird der Medienbranche die Technologie der natürlichen Sprachverarbeitung zugänglich gemacht.
Wer seid ihr?
LanguageLens wird von Victoria Waldersee geleitet. Als Journalistin mit mehr als sieben Jahren Erfahrung weltweit hat sie über diverse Themen berichtet, von der Auto- und Modeindustrie über die Corona-Pandemie bis zu gesellschaftlichen Themen. Unter anderem ist Victoria Mitgründerin von Economy, einer Organisation, die sich für ein besseres öffentliches Verständnis von Wirtschaftsthemen einsetzt.
Unterstützt wird sie von Ba Linh Le, die sich als Entwicklungsleiterin um die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz kümmert. Als Social Data Scientist erforscht Ba Linh beim sozialen Start-up Frontline Lösungen gegen häusliche Gewalt.
Teil des Teams ist auch Johanna Weiß, die als Data Scientist an der künstlichen Intelligenz und Datenanalyse arbeitet. Sie engagiert sich in Projekten, die soziale Probleme mit Hilfe technischer und datengetriebener Lösungen angehen.
Informationen zum Förderprogramm
LanguageLens wird im Rahmen der MIZ-Innovationsförderung gefördert.
Ansprechperson
Marion Franke
FörderungMarion leitet den Bereich Innovationsförderung. Sie ist Ansprechpartnerin für alle Fragen zu den Förderbedingungen, der Antragstellung und verantwortlich für die Betreuung der Projekte.