Wie finde ich schnell und einfach meinen nächsten Lieblingspodcast? Diese Frage hat wahrscheinlich jede:n von uns schon einmal beschäftigt. Mit Posuma haben Adrian Breda, Julia Mitzinneck und Kseniia Chebotar in der MIZ-Innovationsförderung deshalb eine Podcast-Suchmaschine entwickelt, die ihren Nutzer:innen passgenau neue Formate empfiehlt, die zu ihren Interessen passen. Dafür setzt Posuma auf eine intuitive Nutzer:innenführung und analysiert mithilfe von KI nicht nur Folgentitel und Metadaten, sondern auch den konkreten Inhalt der Episoden.

Im Interview hat uns Projektleiter Adrian Breda verraten, wie Posuma genau funktioniert, warum die Suchmaschine gerade kleineren Produktionen zu mehr Hörer:innen verhelfen könnte und wie es mit Posuma jetzt nach der MIZ-Förderung weitergeht.

Das Projektteam von „Posuma“: Kseniia Chebotar, Julia Mitzinneck und Adrian Breda

„Die Podcast-Welt ist ein riesiges Universum an Wissen und Unterhaltung, aber die großen Plattformen pushen oft nur den Mainstream und die Top-10-Charts."

Lieber Adrian, warum braucht es aus eurer Sicht eine neue Podcast-Suchmaschine?

Adrian Breda: Die Podcast-Welt ist ein riesiges Universum an Wissen und Unterhaltung, aber die großen Plattformen pushen oft nur den Mainstream und die Top-10-Charts. Außerdem funktioniert die sogenannte Discovery – das Entdecken von neuen Podcasts – einfach nicht sehr gut bei Spotify, Apple Podcast und Co. Wir wollen deshalb eine unabhängige Alternative anbieten, die sich an alle richtet, die neue, hochwertige Podcasts entdecken möchten, die genau zu ihnen passen.

„Für die Audiobranche schaffen wir so direkt eine neue Sichtbarkeit für Produktionen, die sonst vielleicht untergehen würden."

Welche Vorteile bietet Posuma ihren Nutzer:innen, aber auch der Audiobranche?

Adrian: Für Nutzer:innen liegt der Vorteil auf der Hand: Sie finden durch unsere Suchmaschine, die sich stark an ihren Interessen orientiert, genau die Inhalte, die sie suchen. Für die Audiobranche schaffen wir so direkt eine neue Sichtbarkeit für Produktionen, die sonst vielleicht untergehen würden. Gerade kleinere Podcasts, die nicht von großen Plattformen gepusht werden, erhalten so die Chance, von mehr Hörer:innen gefunden zu werden. So können wir hoffentlich einen kleinen Beitrag leisten zu einer vielfältigen Podcast-Landschaft.

Wie läuft die Podcast-Suche über Posuma ab?

Adrian: Nutzer:innen können bei uns in einem mehrstufigen Filterprozess suchen – zum Beispiel nach Thema oder auch der Länge einer Episode. Außerdem kann gewählt werden zwischen Interview-, Host- und Storytelling-Formaten. Es geht uns also um das, was beim Hören wirklich zählt.

So sieht die Suchmaske von Posuma aus.

„Wir transkribieren und analysieren die Podcasts mittels KI, um sie besser verstehen zu können – und mit diesem Wissen passgenauere Empfehlungen aussprechen zu können."

Wie funktioniert Posuma technisch und wie schafft ihr es, passgenauere Suchergebnisse zu liefern als andere Plattformen?

Adrian: Wir transkribieren und analysieren die Podcasts mittels Künstlicher Intelligenz, um sie besser verstehen zu können – und mit diesem Wissen passgenauere Empfehlungen aussprechen zu können. Ein Beispiel dafür wäre eine Klassifizierung als Interview-, Host- und Storytelling-Format, die wir selbst vornehmen. Die KI ist natürlich nicht unfehlbar, schneidet in unseren Tests aber extrem gut ab.

Das „Posuma“-Team bei der Arbeit

Wie kommen die Suchergebnisse zustande und wie werden die Suchparameter gewichtet?

Adrian: Unsere Suchergebnisse kommen durch einen Prozess zustande, der frei von kommerzieller Einflussnahme ist. Der wichtigste Faktor ist immer die inhaltliche Passung zur Suchanfrage. Dieses Ergebnis verfeinern wir anhand weiterer Kriterien wie der Aktualität des Inhalts sowie der durchschnittlichen Bewertung und der Anzahl der Bewertungen eines Podcasts. So stellen wir sicher, dass unsere Nutzer:innen die für sie passendsten Inhalte finden. Aktuell berücksichtigen wir deutschsprachige Podcasts, die mindestens 50 Bewertungen und einen Durchschnitt von mindestens 4,0 Sternen haben. Wir prüfen derzeit, ob und wie wir diese Grenze anpassen.

Wie geht es mit Posuma jetzt nach dem Ende der MIZ-Förderung weiter?

Derzeit pausiert Posuma. Aber: Wir wollen weitermachen! Wir prüfen gerade, mit welchen Partner:innen und Finanzierungsmodellen wir Posuma wirtschaftlich zukunftsfähig aufstellen können. Es gibt dazu bereits einige Ideen.

 
>>> Interview mit Adrian Breda im Podcast „NAPS -Neues aus der Podcast-Szene“
>>> Projektseite von „Posuma“ auf der MIZ-Website